Marco Schewe, Geschäftsbereichsleiter für familienanaloge, vollstationäre und ambulante Hilfen beim St. Elisabeth-Verein, wurde kürzlich von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als Experte interviewt.
Er spricht darin über die wachsende Zahl junger Kinder, die nach Inobhutnahmen in Heimen untergebracht werden müssen – oft, weil es zu wenige Pflegefamilien gibt. Allein in Deutschland fehlen aktuell mehr als 4.000 Familien, die Kinder aufnehmen könnten.
Warum Pflegefamilien fehlen und Kinder oft im Heim bleiben
Im Gespräch beschreibt Schewe die strukturellen und rechtlichen Herausforderungen: Viele Kinder bräuchten gerade in den ersten Lebensjahren stabile Bindungspersonen, doch das Sorgerecht bleibt oft bei den leiblichen Eltern. Das führt im Alltag zu emotionalem und organisatorischem Spagat für Pflegefamilien und erschwert eine stabile Begleitung der Kinder. In manchen Fällen müssen Kinder trotz gelungener Eingewöhnung in Pflegefamilien wieder zurück in die Herkunftsfamilie – zum Nachteil ihrer emotionalen Entwicklung.
Schewe betont, dass es nicht nur um das Finden von Pflegefamilien geht, sondern auch um die Gestaltung rechtlicher Rahmenbedingungen, die die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt stellen. Die Kombination aus fehlenden Pflegefamilien, wachsenden Herausforderungen in den Herkunftsfamilien und lückenhafter Berücksichtigung des Kindeswohls vor Gericht macht die Situation komplex.
Der Artikel zeigt deutlich, wie dringend die Gesellschaft und Fachkräfte gefordert sind, Kinderrechte und Bindungssicherheit stärker zu berücksichtigen – und wie die Expertise aus der Praxis des St. Elisabeth-Vereins in die öffentliche Debatte einfließt.
Den vollständigen Artikel gibt es auf der Webseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung:
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Symbolbild. ©pixabay