Bei den Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Steffenberg im Westen des Landkreises Marburg-Biedenkopf sind die Dienstage im Kalender künftig dick rot angestrichen. Denn an diesem Tag findet seit Mai jede Woche im oder am Bürgerhaus ein buntes Aktionsprogramm statt, das vom Team der Mobilen Jugendarbeit (Mobja) des Regionalbüros Biedenkopf des St. Elisabeth-Vereins organisiert wird.

„Ab jetzt ist jeden Dienstag Kindergeburtstag“, scherzte Bürgermeister Gernot Wege beim Eröffnungsfest mit rund 30 Kindern und ihren Eltern. Jeder, der Lust habe, könne dienstags vorbeischauen und sich gemeinsam mit anderen die Zeit bei den Spielen und Aktionen der Mobilen Jugendarbeit vertreiben, erklärte Wege.

Nachdem im vergangen Jahr der St. Elisabeth-Verein einen Teil der Ferienspiele in Steffenberg übernommen hatte, intensiviert sich nun die Zusammenarbeit mit der Kommune. „Wir wollen die offene Jugendarbeit als weitere Säule für unsere Jugendlichen in der Gemeinde ausbauen“, so Bürgermeister Gernot Wege. In der Jugendkommission der Gemeinde hatten Geschäftsbereichsleiterin Sonja Ott und Bennett Näder, Verantwortlicher der „Mobja“, ihre Ideen und Konzepte vorgestellt.

Resultierend aus diesen Gesprächen und der schon vorab durchgeführten Bedarfserhebung ist das nun begonnene wöchentliche Programm erstellt worden:

Zum einen der „Kidsclub Steffenberg“ für 6- bis 12-Jährige: Jeweils dienstags von 15:45 bis 17:45 Uhr gibt es im Bürgerhaus Steffenberg Musik, Sport, Kunst und vielfältige Spielangebote.

Anschließend gibt es „Time out“ für Jugendliche von 13 bis 17 Jahren. Jeweils dienstags von 18 bis 21 Uhr stehen dabei Sport, Musik, Kunst, Gruppenaktivitäten, Projekte und auch ein gemeinsames Abendessen auf dem Programm.

Diese beiden Termine finden nun außerhalb der hessischen Schulferien regelmäßig statt. Was die Besucher*innen dort genau erwartet, hänge auch von deren Vorlieben ab, erklärte Bennett Näder. „Die Kinder sollen das Angebot aktiv mitgestalten und uns auch sagen, was sie in der kommenden Woche gerne machen würden“, betonte er.

Eine Kostprobe, was alles möglich ist, erhielten sie während des Eröffnungsfestes. Dort konnten sie zum Völkerball gegeneinander antreten, ein Blatt Papier durch geschicktes Zerreißen in eine möglichst lange Schlange verwandeln, verschiedene Stationen bei einer Sommer-Regen-Olympiade absolvieren oder ihrer Kreativität beim Graffiti-Sprayen freien Lauf lassen.

„Das Angebot kann kreativ, sportlich oder auch spannend sein. Wir können die Kegelbahn nutzen, gemeinsam basteln oder bei schönem Wetter auch auf Schnitzeljagd gehen. Da sind wir ganz offen für eure Wünsche“, versicherte Näder den Kindern. Generell handele es sich bei der Mobilen Jugendarbeit um ein offenes Angebot, bei dem die Kinder einfach vorbeikommen können.

Wie Gernot Wege ausdrücklich betonte, richtet sich das Angebot an Kinder und Jugendliche aus allen Ortsteilen der Gemeinde. Die aktuelle Zusammenarbeit mit dem St. Elisabeth-Verein gelte zunächst für ein Jahr und nur während der Schulzeit. „In den Ferien gibt es natürlich auch weiterhin unsere Ferienspiele“, erklärte Wege. Nach dem Jahr werde die Gemeinde dann auswerten, wie das Angebot bei den Kindern angekommen sei und „dann entscheidet die Gemeindevertretung, ob es verlängert wird“.

Das hätten damit auch ein Stück weit die Kinder in der Hand, an die der Bürgermeister appellierte, von dem Spieledienstag ordentlich Gebrauch zu machen. „Je mehr mitmachen und je öfters ihr herkommt, desto wahrscheinlicher ist es, dass das Angebot verlängert wird“, erklärte Wege.

„Wir werden schauen, wie diese Angebote angenommen werden und eventuell zukünftig auch in weiteren Ortsteilen Aktionen anbieten“, so auch Sonja Ott. Im Vorfeld hatten Bennett Näder und sein Team schon zahlreiche Gespräche mit den Jugendlichen und Akteuren vor Ort geführt, um auch die mögliche Zusammenarbeit auszuloten. So gab es Kontakte zu Ortsbeiräten, Kirchengemeinden und Vereinen. Zudem auch einen „Elternabend“, bei dem sich interessierte Eltern über ihre Erfahrungen und Wünsche austauschten. „Dieses Angebot werden wir auch sicherlich noch einmal machen und uns an den Bedarfen hier vor Ort weiterentwickeln“, versprach Bennett Näder.