Zehn Tage voller Tanz, Musik und Segen: Annähernd 30.000 Besucher*innen sind während des Hessentags in Fritzlar in die Evangelische Stadtkirche gekommen. Neben mitreißenden, multimedialen Tanz-Shows gab es dort jede Menge Impulse, Andachten, Kunst, Theater, Posaunenserenaden und Konzerte. Insbesondere die Möglichkeit, sich im Kirchgarten segnen zu lassen, kam bei den Gästen gut an: Neben einer Trauung und drei Taufen ließen sich mehr als 500 Menschen spontan segnen. „Es gibt ein großes Bedürfnis nach Segen und persönlichem Zuspruch, nach Segen als Kraftquelle und Ermutigung“, stellt Pfarrer Dieter Dersch, Hessentags-Beauftragter der EKKW, fest. Er freut sich über die große Resonanz insgesamt.

In die „Erlebnis:Kirche“ hatten die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck (EKKW), die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sowie die Diakonie Hessen eingeladen. Die Choreographin Julia Zulauf (Kirtorf) und der renommierte Künstler Parviz Mir-Ali hatten zwei Multimedia-Tanzshows mit Videoinstallationen und Lichteffekten inszeniert, die täglich zu jeder vollen Stunde im Wechsel gezeigt wurden. Die niederländische Tänzerin Merel Kappenburg begeisterte mit ihren Live-Auftritten: Sechs Mal täglich stellte sie einen Gottesdienst tänzerisch mit Elementen aus Modern Dance und klassischem Ballett dar und überzeugte durch Anmut und Präzision. Die Tanzgruppe „Namid“ der Evangelischen Jugend Eder beeindruckte mit ihrem Video zum Thema Abendmahl.

Das Projektteam freut sich über die positive Resonanz auf das vielfältige Angebot. „Hier ist geschehen, was wir uns als Kirche in jedem Gottesdienst wünschen: Wir haben Menschen auf freundlich-zugewandte Art in Bewegung gebracht. Der Funke ist übergesprungen“, bilanziert Dersch. Und mit einem Ohrwurm haben die Besucher*innen die Stadtkirche wieder verlassen: „When I dance it feels like heaven on earth“ – das von Pfarrer und Musiker Dr. Fabian Vogt eigens für den Hessentag geschriebene und durch den Komponisten und Sounddesigner Mir-Ali arrangierte Stück lud zum Mittanzen ein. Im Ohr wird ferner die markante Stimme von Reverend John Lee Hooker Junior bleiben, der bei sechs Konzerten für Stimmung sorgte.

Vor der Kirche wurde der „Erlebnis:Tisch“ der Diakonie Hessen dank zahlreicher engagierter Menschen aus der Diakonie zum Anziehungspunkt, an dem die Besucher*innen verweilten und die Atmosphäre genossen. Hier konnte auch der St. Elisabeth-Verein mit dem OIKOS Sozial- und Teilhabezentrum Akzente setzen und seine Arbeit präsentieren. Am gesamten ersten Wochenende waren die Kolleg*innen und Klient*innen aus dem Schwalm-Eder-Kreis und den angrenzenden Regionen vor Ort, um unter dem Motto „Wir haben ein offenes Ohr“ für Gespräche bereitzustehen und in Kontakt zu kommen.

Schlangen bildeten sich im Kirchgarten am steinernen Altar, wo Pfarrerpersonen mit den Gästen ins Gespräch kamen und sie segneten. Die Sehnsucht nach Gemeinschaft, Begegnung und Segen kam auch bei den auffällig gut besuchten „Nachtgedanken“ zum Ausdruck.

Rund 500 Menschen aus Diakonie und Kirche, darunter auch Posaunenchöre aus verschiedenen Regionen, waren während des Hessentags vom 24. Mai bis zum 2. Juni insgesamt beteiligt.