Die Jungenwohngruppe „Hof Schönstadt“
Die Jungenwohngruppe „Hof Schönstadt“ in der Nähe von Marburg bietet sechs Plätze für männliche Kinder und Jugendliche mit intensivem Betreuungsbedarf. Das Aufnahmealter liegt zwischen sieben und zwölf Jahren. Durch eine Alltagsstrukturierung mit immer wiederkehrenden Abläufen und Ritualen, einem vielfältigen Freizeitangebot und einem intensiven gemeinschaftlichen, wertschätzenden Zusammenleben wird ein Verarbeiten des Erlebten und neue positive Beziehungserfahrungen ermöglicht. Die Wohngruppe soll so ein sicherer Ort für die Jungen sein und langfristig Stabilität und Halt bieten.
Lage und Ausstattung:
Die Wohngruppe befindet sich in einem denkmalgeschützten und sanierten Altbau, welcher Teil eines historischen Vierseitenhofs am östlichen Ortsrand von Cölbe-Schönstadt ist. Die Stadt Marburg ist mit einer Entfernung von 12 km gut erreichbar. Es gibt gute Bus-Verbindungen vor Ort und Zugverbindungen in das Rhein-Main-Gebiet und Nordhessen in den Nachbarorten. Zudem gibt es eine direkte Anbindung an das Radwegenetz.
Cölbe-Schönstadt verfügt über eine grundlegende Infrastruktur, darunter ein Dorfladen, ein reges Vereinsleben, verschiedene Handwerksbetriebe und Hof Fleckenbühl, ein landwirtschaftlicher Betrieb mit angeschlossener Käserei und Metzgerei. Der Sportplatz des Ortes ist nur wenige Schritte vom „Hof Schönstadt“ entfernt.
Der Hof bietet viel Platz zur Freizeit- und Alltagsgestaltung, wie beispielsweise eine kleine Rasenfläche mit Bolzplatz. Auch die ländliche Umgebung eignet sich ideal für Ausflüge in die Natur.
Die Berufliche Bildung des St. Elisabeth-Vereins, „StEBB“, hat ebenfalls ihre Werkstätten und Büros auf dem Hof, wodurch vielerlei handwerkliche Angebote stattfinden können.
Die Wohngruppe verfügt über viel Platz auf drei Etagen, die alle unterschiedlich genutzt werden. Auf der ersten Etage befindet sich ein Büro, ein Besprechungsraum, ein Besucherzimmer, ein großer Bewegungs- und Musikraum für die aktive Tagesgestaltung sowie ein Ruheraum als Rückzugsmöglichkeit und Ort für kreative Projekte. Auf der zweiten Etage befinden sich die sechs Kinder- und Jugendlichen-Zimmer, zwei Bäder und das Nachtbereitschaftszimmer. Im Dachgeschoss ist ein großer Gemeinschaftsbereich mit Wohn- und Esszimmer, Küche, Medienraum und einem weiteren Büro.
Zielsetzung und Schwerpunkte:
Die Wohngruppe ermöglicht durch ihr intensives Betreuungssetting mit einer übersichtlichen Alltagsstruktur mit immer wiederkehrenden Ritualen sowie einem korrigierenden Beziehungsangebot einen verlässlichen Lebensrahmen für Jungen, die lebensgeschichtlich besonders belastet sind und aufgrund ihrer familiären Situation nicht mehr bei ihrer Familie leben können.
Durch zumeist traumatische Erlebnisse sind die Kinder insbesondere auf positive Beziehungserfahrungen angewiesen, um Erlebtes verarbeiten zu können und Sicherheit sowie Geborgenheit, auch in akuten Krisensituationen, zu erfahren.
Die Betreuung ist dabei von Empathie, Wertschätzung, gegenseitigem Respekt und Akzeptanz geprägt. Ein ressourcenorientiertes Arbeiten sowie ein vielfältiges regelmäßiges Freizeitangebot hilft den Jungen dabei, ihre Interessen und Stärken zu erkennen und innerhalb dieser Selbstwirksamkeit erfahren zu können.
Besondere traumapädagogische Förderziele sind:
- Förderung des Selbstverstehens, einschließlich der Körper- und Sinneswahrnehmung
- Förderung der Emotions- und Selbstregulation
- Förderung der Resilienz
Durch den hohen Betreuungsschlüssel von 1:1 soll unseren Zielen Rechnung getragen werden, indem wir dem Bedarf der Kinder nach mehr Zeit und intensiver Förderung gerecht werden. Dies bedeutet in der Ausgestaltung: Mehr Zeit für Gespräche, viel Zeit zum Zuhören, Zeit zum Spielen, Zeit zum Toben, Zeit für Erfolgserlebnisse, Zeit für alltägliche Routinen, Zeit zum Entspannen…
Außerdem besteht ein besonderer Fokus auf eine gute und kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Herkunftsfamilien, da sie in der Arbeit mit den Kindern eine bedeutende Rolle spielt und ein nicht zu unterschätzender Gelingensfaktor der Hilfe darstellt. Außerdem ist die Rückführung des Kindes immer das wesentliche Ziel. Sollte eine Rückführung in Absprache Aller nicht möglich sein, so begleiten wir die jungen Menschen auf ihrem Weg zur Selbstständigkeit.
Team:
Das Team besteht aus sechs Fachkräften und kann durch BerufspraktikantInnen im Anerkennungsjahr sowie FSJ-ler ergänzt werden; der Betreuungsschlüssel liegt somit bei 1:1.
Außerdem gibt es eine Hauswirtschaftskraft sowie eine zusätzliche Fachkraft auf dem Hof, zur Ermöglichung vielfältiger Nachmittags- und Freizeitangebote.
Durch regelmäßigen Austausch und Reflexion in Form von Teamsitzungen, Fallberatung, Supervision und Fachberatung wird ein professionelles Arbeiten sichergestellt. Auch fachspezifische Fortbildungen gehören zu diesem Prozess dazu.
Kontaktpersonen
Melanie Kaminski
Bereichsleiterin und Anfragen
Tel: 06421 1808-45
Mobil: 0151 52380626
m.kaminski@elisabeth-verein.de
Sina Mölders
Bereichsleiterin und Anfragen
Tel.: 06421 1808-47
Mobil: 0151 52624370
s.moelders@elisabeth-verein.de
Vanessa Allendorf
Gruppenleiterin
Tel: 06427 9310058
v.allendorf@elisabeth-verein.de